Deutscher Pokalsieger 2024 - FLOOR FIGHTERS CHEMNITZ

Deutscher Pokalsieger 2024 - FLOOR FIGHTERS CHEMNITZ

Montag, 13. Mai 2024

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Floorball-, nein Floorfighters-Wahnsinn am vergangenen Wochenende beim Final4 in Berlin! Vor über 2.000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle holen unsere Floor Fighters Chemnitz nach zwei dramatischen Spielen den Floorball Deutschland Pokal und damit den ersten Titel der Vereinsgeschichte.

Doch noch einmal von vorn. Am vergangenen Wochenende stieg Deutschlands größtes Floorball Event in der Max-Schmeling-Halle in Berlin, das Final4. An diesem Wochenende fanden neben den Halbfinal- und Finalspielen der Damen und Herren um den Floorball Deutschland Pokal auch der Talentepokal, Deutschlands größtes Nachwuchsturnier statt. Es war also ein Floorballfest für Groß und Klein.

Während viele unserer Nachwuchsspieler schon am Freitag anreisten, um am Samstagmorgen ins Turnier zu starten, begann die Reise für unsere 1. Männermannschaft Samstag früh. Nachdem man gemeinsam anreiste, wurde sich mit der Halle vertraut gemacht, sodass 16 Uhr alles bereit war für das erste Spiel. Im Halbfinale trafen unsere Fighters auf den MFBC Leipzig, gegen den man im Playoffs-Bronze-Spiel vor wenigen Wochen noch mit 11:6 verlor. In der regulären Saison konnte man die Messestädter allerdings auch schon schlagen, es war also alles offen.

Vor 1800 Zuschauern startete also die Partie und es sollte nicht lange dauern, bis sie an Fahrt aufnahm. Schon in der dritten Minute gab es einen Penalty für unsere Floor Fighters, den Väinö-Oskari Paavilainen per Zorro sicher verwandelte. Unsere Fighters spielten weiterhin extrem konzentriert, gaben Leipzig wenig Raum und kreierten immer wieder gute Chancen. Eine anschließende Überzahl ließ man liegen, doch nach einem hervorragenden Querpass von Camil Wagner traf dann unser Topscorer Olli Vikman in der 15. Minute. Nur kurze Zeit später spielte man erneut in Überzahl und diesmal nutzte sie Thomas Novotny und erhöhte auf 3:0. Zwar beendete man das erste Drittel in Unterzahl, doch man sah hier eine sehr souveräne und konsequente Leistung unserer Fighters, für die sie sich belohnten.

Zu Beginn des zweiten Drittels brauchten unsere Männer zunächst einige Minuten, um sich zu finden. Diese Zeit nutzte der MFBC aus und erzielte nach 20 Sekunden den ersten und in der dritten Minute den Anschlusstreffer, es stand also 3:2. Doch unsere Fighters ließen sich nicht beirren und zogen nun wieder ihr Spiel auf. Eine erneute Überzahl wurde durch Olli Vikman genutzt und kurze Zeit später traf dann noch Magnus-Ernst Scholz. Der Treffer von Magnus wurde in diesem Spiel „gechallenged“, das heißt, der Trainer des MFBC vorderte den Videobeweis, da vor dem Tor angeblich einer unserer Spieler im Schutzraum stand. Da dieser Vorwurf allerdings zu Unrecht war, erhielten die Leipziger, nach Sichtung des Videomaterials durch die Schiedsrichter, auch hierfür eine Strafe. Diese nutzte dann unser Kapitän Hannes Langenstraß und erhöhte auf 6:2. Als Väinö-Oskari Paavilainen dann in der 17. Minute schon zum 7:3 einnetzte, wägte man sich zu sehr in Sicherheit. Man verlor etwas den Fokus auf das Spiel und so traf noch vor der Pause der MFBC zum 7:3.

Das letzte Drittel startete, wie das vorherige aufhörte. Die Leipziger fanden auf einmal wieder besser ins Spiel und verkürzten in den ersten Minuten auf 7:5. Daraufhin lieferten sich beide Teams einen offenen Fight, in dem es auf beiden Seiten einige Möglichkeiten gab, die aber allesamt liegen gelassen wurden. In der 19. Minute traf dann noch einmal Väinö-Oskari Paavilainen und machte vermutlich den Deckel drauf, doch dem war nicht so. In der letzten Spielminute, genauer gesagt in den letzten 24 Sekunden, Leipzig spielte nun mit 6. Feldspieler statt Goalie schafften die Leipziger das Unfassbare, den Spielstand von 8:5 auf 8:8 umzustellen, wobei das letzte Tor nur 4 Sekunden vor Schluss viel. Alle Floor Fighters, Spieler und Fans waren enstprechend schockiert. Es ging also in die Overtime.

In dieser dauerte es dann aber nicht lange bis zur Entscheidung. Noch in der ersten Minute gelangte der Ball in die gegnerische Ecke, in der Olli Vikman in fest machte. Nach einem kurzen Antritt spielte er den Ball straff in den Spot vor das gegnersiche Tor. Dort stand allerdings kein Chemnitzer, sondern der Kapitän der Leipziger zur falschen Zeit am falschen Ort, er bekam den Ball an den Fuß und lenkte ihn zum 9:8 Endstand ins eigene Tor.

Der Jubel beim Team und den über 250 mitgereisten Floor Fighters Fans war riesig und der Weg ins Finale geebnet. Nach einer Wahnsinns-Partie, die alles zu bieten hatte, Floorball auf Top-Niveau, spannende Wendungen im Spiel und mehrere Video-Beweise, standen unsere Floor Fighters erstmals in der Vereinsgeschichte im Pokalfinale. Doch nun hieß es, regenerieren und aufs Finale am nächsten Tag fokussieren. Dieses fand um 15:30 Uhr gegen die ETV Piranhhas Hamburg statt, welche ihr Halbfinale mit 6:3 gegen Schriesheim gewonnen hatten.

Auch dieses Spiel war nichts für schwache Nerven, und es bot den 2100 Zuschauern abermals alles, was ein Floorballspiel bieten kann. Das erste Drittel ging los, und es war klar, dass sich niemand etwas schenkte. Unsrere Floor Fighters, zunächst noch etwas träge, liesen den Hamburgern erst einmal merh Spielanteil. Eine Strafe in der 13. Minute bescherte den Hamburgern eine Überzahl, welche sie ausnutzten und das erste Tor des Finales erzielten. Auch weiterhin lief der Ball beim ETV etwas besser und so erhöhten sie noch vor der Pause auf 0:2.

Im zweiten Drittel wollte man dann besser ins Spiel finden, was allerdings zuerst nicht gelang. Erneut war es der ETV, der mehr vom Spiel hatte und der das Tor traf. Nun galt es also nach Ablauf der ersten Spielhälfte, das 0:3 zu drehen um doch noch den ersten Titel der Vereinsgeschichte zu ergattern. Von nun an spielte man etwas sicherer und hatte mehr Chancen. So war es Magnus-Ernst Scholz, der in der 14. Spielminute zum 1:3 traf und 5 Minuten später dann noch unsere Kapitän Hannes Langenstraß, der den Anschluss herstellte. Es lief also mal wieder alles auf das entscheidende letzte Drittel hinaus, was bis dato nicht unbedingt die Stärke unserer Fighters war.

Doch entgegen der Erwartungen startete das letzte Drittel optimal für unserer Fighters, die nun extrem aufdrehten. Nach nur 90 Sekunden im letzten Drittel war die Partie plötzlich von 2:3 auf 5:3 gedreht. Die Tore erzielten Valentin Müller, Niklas Fechtig und Olli Vikman. Nachdem der ETV Hamburg nun seine Auszeit nahm, kam er wieder besser ins Spiel, kam bis auf 5:4 heran, aber Maximilian Schröder erhöhte in der 10. Minute wieder auf zwei Tore Abstand. Erneut kamen die Gegner heran und erzielten sogar den Ausgleich (13. Minute). Doch abermals gaben unsere Fighters prompt die richtige Antwort. Nach einem starken Spielzug zog Oli Vikman nur 30 Sekunden später den Penalty und verwandelte diesen selbst zur 7:6 Führung. Unserer Fighters spielten nun weiter nach vorn uns suchten die Entscheidung. Und mit einem weiteren Doppelschlag durch Väinö-Oskari Paavilainen in der 18. Minute und Empty-Goal-Treffer von Maximilian Schröder in der 19. Minute sah es auch danach aus. Doch trotz der 3-Tore-Führung unserer Fighters gaben die Hamburger nicht auf. So erzielten sie in der 19. Minute das 9:7 und nur 10 Sekunden vor Schluss das 9:8. Es wurden böse Erinnerungen an die Aufholjagd der Leipziger am Vortag wach, doch unsere Männer gaben alles um den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Die letzten Sekunden Sekunden liefen und fühlten sich wie eine Ewigkeit an, unsere Spieler warfen sich noch in den letzten Schuss der Hamburger und dann ertönte die Sirene.

Der Jubel war grenzenlos. Zusammen mit den Fans wurde gefeiert, geweint und gelacht. Nach zwei überragenden Spielen durften die Floor Fighters den Pokal in die Höhe halten und den ersten Titel der Vereinsgeschichte feiern. Damit gelingt unseren Fighters, die über die Saison als Team (inkl. Spielern, Trainer und Betreuern) extrem zusammengewachsen sind, die große Überraschung, an der auch die zahlreichen mitgereisten Chemnitzer Fans einen großen Anteil haben.

 Dieses Wochenende wird uns wohl allen für immer in Erinnerung bleiben. 

Noah 

Foto: David Reich

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