Weil das vorletzte Spiel der Saison von Weißenfels abgesagt wurde, mussten wir Anfang des Monats mit einem 5:0 Forfait leben, statt vor heimischen Publikum effektiv an unserer Tordifferenz zu arbeiten. Vergangenes Wochenende sollte nach mehrwöchiger Abstinenz nun endlich der Ball wieder rollen und was kommt da gelegener als unser Lieblingsgegner? Das Team um Coach Bastian reiste deshalb am Sonntag ins wohl schönste Viertel Leipzigs, um sich für das Heimspektakel zu revanchieren. Da in der Tabelle allerdings weder nach oben etwas ging, noch Gefahr von unten bestand, konnten unsere Fighters entspannt auflaufen. Als Primärziel wurde dennoch der Sieg für ein versöhnliches Saisonende ausgeschrieben. Mit 10 Feldspielern, und damit personell deutlich besser aufgestellt als zu den vergangenen Spieltagen, war der Grundstein dafür bereits gelegt.
Das Spiel begann mit mehr Ballbesitz für die Gäste aus Chemnitz. Wir spielten befreit auf, der Ball lief in beiden Reihen sehr gut und es konnten diverse Chancen generiert werden. Hier machte sich allerdings wieder die Abschlussschwäche der gesamten Saison bemerkbar. Erst nach über 10 Minuten konnte Laurin perfekt platziert, halbhoch neben dem Pfosten zum 0:1 vollstrecken - Assistiert von Kapitän Tom, der damit seine Textschwäche im Schlachtruf wieder ansatzweise kompensieren konnte. 4 Minuten später gelang auch der ersten Linie ihr längst überfälliges Tor. Mathis vernascht beim Pass auf seinen Center gleich mehrere Gegenspieler. Rouven, der endlich ohne sein schützendes Spekuliereisen spielen darf, verwandelt zur doppelten Führung, mit der es auch in die erste Pause geht.
Das zweite Drittel beginnt mit deutlich mehr Druck der Leipziger, wodurch sich größere Räume ergeben. Mathis nutzt dies und stürmt nach einem Fehlpass frei aufs Tor. Er kassiert von hinten einen Stockschlag und findet sich im nächsten Moment am Bullypunkt wieder, um den folgerichtigen Penalty auszuführen. In Zorro-Manier verwandelt er zum 0:3 – da wäre auch Altmeister Peer stolz gewesen. Kurz danach gelingt Leipzig das erste Tor des Spiels zum 1:3. In der Dritten Minute des Mittelsektors darf Schorsch zum Luftholen auf die Strafbank. Da hat es einmal zu oft geklackt am gegnerischen Schläger. Wir überstehen die Unterzahl dank Glanzparaden von Lukas T. unbeschadet. 5 Minuten vorm Ende des zweiten Abschnittes schießt Schorsch aus zweiter Reihe. Der Schuss prallt am gegnerischen Hüter ab und Paddy, der goldrichtig im Slot steht, prügelt den Abpraller zum 1:4 rein. Damit geht es in die letzte Pause.
Schlussdrittel – Leipzig erhöht nochmal den Druck, aber wir spielen clever und schieben hinten eine ruhige Kugel. Knapp 9 Minuten vor Spielende schafft es Leipzig, einen Stellungsfehler zu nutzen und das 2:4 zu erzielen. Nur eine Minute später der Anschlusstreffer. Coach Bastian nimmt seine Auszeit, um alle nochmal einzunorden und appelliert an seine Mannen sich zu konzentrieren und die 3 Punkte heim zu bringen. Doch es kommt anders: Lukas K. muss wegen Stockschlag pausieren, sodass Leipzig nach nur 30 Sekunden die Überzahl zum Ausgleich nutzt. Philler, der heute verletzungsbedingt nur zuschaut, kann es nicht fassen und analysiert frustriert den Fehler mit seinen 4 mitgebrachten Freunden. Chemnitz rappelt sich auf und gewinnt wieder die Oberhand. Unzählige Chancen enden am Gestänge, fallen krampfenden Waden zum Opfer oder schlüpfen durch das riesige Loch einiger Schläger und bleiben ungenutzt. 18:43 im letzten Drittel – Giorgio keucht sich erneut wegen Stockschlag auf die Bank, Unterzahl bis zum Spielende. Da Leipzig allerdings 1 Punkt reicht, um den zweiten Tabellenplatz zu sichern, spielen sie die folgende Überzahl ruhig aus und es kommt zur Verlängerung. Die Gastgeber nehmen jetzt sogar den Torhüter raus, um schnell zum Ende zu kommen, schaffen es aber nicht beim Konter anständig zu Wechseln – Überzahl Chemnitz. Diese können wir leider nicht nutzen. Da muss eben erst Laurin kommen. Fast in gleicher Manier wie sein spieleröffnendes Tor, aber diesmal ins rechte Eck. Wenn er daran anknüpft, kann er kommende Saison die Top 3 der Scorerliste angreifen.
Resümierend steht ein Sieg in den Büchern, der sich aber dennoch wie eine halbe Niederlage anfühlt. Da es dieses Jahr keine Playoffs geben wird, beenden wir die sehr durchwachsene Saison auf Platz 4 und holen uns damit die begehrte goldene Ananas. Jetzt geht es direkt in die Saisonvorbereitung in der Hoffnung, dass wir ab September/Oktober wieder Vollgas geben können. Vielleicht schaffen wir es kommende Saison ja auch ohne Pandemien, völlig überzogenen Spielsperren und Verletzungen mehrerer wichtiger Spieler.
Vielen Dank an dieser Stelle ans gesamte Team und natürlich für die Unterstützung des Vereins und der treuen Fans. 1-2-3 Floor-Fight (PE)