Vergangenen Samstag sollten die Tigers aus Magdeburg in die heimische Jahnbaude nach Chemnitz kommen, um im Rückspiel gegen unsere Regio der Floor Fighters anzutreten. Magdeburg ist bis dato das einzige Team, was uns einen Punkt abnehmen konnte und welches wir im Hinspiel erst in der Verlängerung schlagen konnten. Dementsprechend motiviert waren unsere Jungs, hier nochmal deutlich zu machen, wer in der Regio ungeschlagen ganz oben in der Tabelle steht. Nach zuletzt 2 Spielen mit schmalen Kader, konnte Coach Björn Bastian auch endlich wieder aus den Vollen schöpfen.
„Wir tasten uns erstmal langsam an den Gegner ran“, so die Ansage von Björn Bastian in der Kabine, war bereits nach 1:27 vergessen. Direkt im ersten Shift und noch fit wie ein Turnschuh, netzte der Oldie des heutigen Tages die Vorlage von Florian Stopp halbhoch links über das Bein des Goalies ein. Paddy wollte zum später am Abend stattfindenden Teamevent in der Gartensparte des Vertrauens scheinbar keine Verliererdrinks bestellen müssen und schoss heute mal selbst, statt wie üblich den geilen Pass zu suchen. Wir kamen in den folgenden Minuten zwar immer wieder gut in die Hälfte der Gäste, scheiterten allerdings am eigenen Ego-Spiel und am gegnerischen Hüter. Nach 6 Minuten dann der Ausgleich der Gäste. In der Folge versuchten wir, es allmählich spielerischer zu lösen und kurz vorm Ende des ersten Abschnitts ist es Rouven Treuhoff, der von der rechten Seite des Feldes in die Mitte zieht und die beiden Gegenspieler durch den unerwarteten Drop auf Joel komplett nass macht. Unsere Tormaschine, frisch aus dem Urlaub zurück, mit nahezu unendlich Platz in der Mitte trifft ebenfalls halbhoch links. Gute und für den Hüter eklige Höhe. Mit dieser knappen Führung geht’s in die erste Drittelpause.
Im nächsten Abschnitt zeigt Luis, dass er seinem Bruder in nix nachsteht und trifft nach dessen Vorlage zur doppelten Führung. 40 Sekunden später die erste Strafe. Luis mit seinen knapp 60 kg Kampfgewicht, muss wegen überharten Körpereinsatz für 2 Minuten auf die Bank. Da hat sein 1,5faches Gegenüber einfach keine Chance an der Bande. Die folgende Unterzahl ist hauptsächlich defensiv geprägt. Blockmonster Flo und Auswurfmaschine Pascal Meiner, der heute das Vertrauen im Tor der Chemnitzer bekommt, machen es dem Gegner schwer. Diesmal reicht es aber nicht zum gewohnten Unterzahltor. Chemnitz mit deutlich mehr Ballbesitz schafft es leider nicht sich abzusetzen. Erst nach knapp der halben Spielzeit kann Joel die Führung ausbauen. Er zieht allein los und netzt klassisch oben links ein, 4:1 für unsere Fighters. Kurz danach zeigt die #39 der Gäste, warum er mit reichlich Abstand ganz oben in der Scorerliste steht und Magdeburg kommt wieder auf 2 Tore ran. Im Gegenzug kann Christopher Lein sein Können unter Beweis stellen und tanzt elegant wie eine Gazelle von hinten durch 3 Gegner. Mit all seiner Erfahrung und Übersicht spielt er den Pass links raus zu Joel, der den Bogenlauf ansetzt und die Kugel flach ins Eck schiebt. Magdeburg hingegen schafft durch einen hohen Pass in die Schnittstelle unserer Defense erneut den Anschluss. Hier muss einer rangehen. Kurz vor Ende des zweiten Drittels Konter Chemnitz – Doppelpass-Stafette Evers/Magyar – sie überspielen den Verteidiger und kommen frei vors Tor. Joel scheitert allerdings in letzter Instanz am Hüter, statt den erneuten Pass rüber zum freien Mitspieler zu legen und so geht es mit 5:3 in die letzte Pause.
Zu Beginn des finalen Drittels schlägt wieder die Magyar-Geschwister-Kombo zu und Joel trifft zum vierten Mal heute, Vorlage Luis. Hoffmann aus Magdeburg will aber trotz ausgehender Kondition scheinbar die Scorerkrone nicht an Joel abgeben und schießt aus der zweiten Reihe – Latte – rein. Es steht 6:4 aus Sicht der Chemnitzer und der Abstand von 2 Toren ist wiederhergestellt. Stammtorhüter Lukas Thieme, bester Mann heute, will sich neben der Trinkwasserversorgung seiner Kameraden auch kurz einbringen und fragt Hoffmann ob er eine Pause braucht. Nach kurzer Zustimmung weist dieser allerdings darauf hin, dass er ja nicht nur im Tor oder auf der Bank sitzt – scheinbar kann er nicht nur Schießen, sondern auch gut kontern. Die Stimmung zwischen den Teams ist also trotz Spielspannung gut. Zurück zum Spiel: Knapp 10 Minuten vor Schluss kann Paddy den Pass auf Flo bringen, der perfekt rechts im tiefen Slot steht und nur noch den Schläger ranhalten muss. Der Jubel seines Opas, einer unserer treusten Fans auf der Tribüne, ist groß. Diesmal können wir die folgenden Konterversuche abfangen. 6,5 Minuten vor Spielende zeigt Laurin, der zwar oft hinters gegnerische Tor kommt, aber nur selten eine offensive Anspielstation findet, dass er heute mit seiner Defense besser harmoniert. Lukas Krüger mit einem Zuckerpass auf seinen Center – Tripple-Backspin links angeschnitten mit Zugluft kurz vorm Tor – anders ist die Flugbahn nicht zu erklären. 8:4 Führung der Hausherren – geiles Ding. Magdeburg gibt sich aber nicht auf und schafft es 17 Sekunden später erneut zum Torerfolg. Auszeit Coach Bastian, der nochmal zur defensiven Aufstellung und zum Verwalten der Führung ermahnt. 30 Sekunden Luft holen reicht den Gästen scheinbar nicht, weshalb sie direkt im Anschluss auch ihre Auszeit nehmen. Jetzt wird sicher alles nochmal nach vorn geworfen. Es wird hitziger auf dem Feld und Rouven darf wegen Stockschlag für 2 Minuten auf die Strafbank. Die zweite Überzahl des Tages nutzt der Topscorer der Liga und macht es nochmal spannend, während sein Teamkollege sich primär um seinen mitgebrachten Kuscheltier-Tiger kümmert und das anfeuern übernimmt. 8:6 und noch knapp 5 Minuten auf der Uhr. Magdeburg, angetrieben von den beiden Toren, jetzt mit vielen Schusschancen. Pasi kann aber alle parieren und sich damit für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. 4 Minuten vor Schluss ist es dann Philipp Mehlhorn – wer? – genau, #9, diesmal sogar auf dem Protokoll vermerkt, der den perfekt getimten Pass von Laurin zum 9:6 reinmacht und sich nun endlich in die Scorerliste eintragen kann. Der Drops sollte jetzt gelutscht sein. Chemnitz spielt es clever runter und verwaltet die Führung. 11 Sekunden vor Abpfiff schafft es aber nochmal die #39, mit seinem 5. Tor des Tages die heutige Standard-Differenz von 2 Toren wiederherzustellen und zum Endstand von 9:7 zu treffen.
Eins – zwei – drei – Ouzo frei. Ach nein, 1–2–3 Floor Fight heißt es richtig. Mit dem Sieg im Rücken und weiterhin ungeschlagen an der Tabellenspitze geht es in 2 Wochen dann gegen den SC DHfK aus Leipzig. Das Wiederholungsspiel (wegen stattgegebenen Protest aufgrund der Schiri-Leistung) findet am 13.03.2022 um 16:30 Uhr in der heimischen Jahnbaude statt. (PE)